Im Stadtpark Leberberg stellt der Künstler Jan Hoeft eine Skulptur auf, die sich mit den Wünschen der Kinder und Jugendlichen beschäftigt. Auf einem Turm befindet sich ein Quader, auf dessen vier Seiten jeweils das Gesicht eines Teenagers abgebildet ist. Jede Seite repräsentiert einen anderen Gefühlszustand. Ein Gesicht zeigt Trauer, eines Wut, eines Freude und ein Gesicht ist neutral. Über die Augen läuft jeweils eine LED Laufschrift, die das Gesicht wie ein Zensurbalken anonymisiert. Auf jedem Display werden in regelmäßigen Abständen Augen angezeigt. Immer wenn sich das Augenpaar schließt, erscheint eine neue Aussage.
Die Sprüche, die auf dem Tower of Affirmation erscheinen, wurden vom Künstler mit den Kindern und Jugendlichen des Jugendzentrums Leberberg gemeinsam im Rahmen eines Workshops erarbeitet. Jan Hoeft fragte die Kinder, was denn das Tollste wäre, das man ihnen sagen könnte. „Was würde dich freuen, wenn es dir jemand sagt? Was würdest du gern einmal von deinen Eltern hören? Du bist toll! Du bist super! Du bist … !“. Jeder ehrliche Wunsch ist erlaubt. Die Aussprüche erscheinen in den Muttersprachen der Kinder.
Die gottgleiche Skulptur gibt den Menschen im Park Komplimente. Oder sagt die Figur die Sätze zu sich selbst? Die Aussprüche räsonieren unterschiedlich mit den vier Emotionszuständen der Skulptur. Zur wütenden Seite passt ein „Du bist stark!“ gut. Aber auch Diskrepanzen entstehen, wenn zum Beispiel vor dem weinenden Gesicht der Text „Du bist schön!“ erscheint.
Die Botschaften begleiten die Anwohner über ein Jahr lang. Wenn jemand einen guten Tag hat, spricht der Turm zu ihm oder ihr, wenn er oder sie einen schlechten Tag hat auch. Mal wirken die Botschaften sarkastisch, in anderen Momenten aber auch ehrlich und aufbauend.
Ort
Siedlungstreff Leberberg, Svetelskystraße 6A, 1110 Wien
Galerie
Weiterführende Info
Jan Hoeft *1981 in Blankenburg im Harz, lebt und arbeitet in Köln
Zeitraum
31. Juli 2020 – 28. September 2021
Unterstützt durch den Siedlungstreff Leberberg
Vermittlung - Veranstaltungen
- Präsentation Freitag, 31. Juli 2020 / 15:00