Anschließend an diese Performance wird das Kunstprojekt MEIN LETZTES AUTO nochmals kurz auftauchen: Im Rahmen der Zwischenpräsentation der Internationalen Bauausstellung Wien 2022 (IBA_Wien 2022) wird am 22. September 2020 von 14 bis 17 Uhr und am 16. Oktober von 16 bis 19 Uhr ein Auto, dessen Motor kalt bleibt, kurze Strecken rund um den Helmut-Zilk-Park in Wien Favoriten geschoben. Ein Audiostück wird über das Autoradio zu hören sein – bestehend aus einem Chor der bisher gesammelten Geschichten rund um die Liebe zum, aber auch die Ablehnung vom Auto. Passant*innen sind aufgefordert, mit dem Auto zu interagieren und Teil der Performance zu werden. So ergibt sich im Laufe des Nachmittags ein immer neues Narrativ.
Ich höre gerne Radio beim Autofahren.
Ist das da die Tankanzeige?
Wo ist denn hier, mitten in der Pampa,
überhaupt eine Tankstelle?
Wo ist denn hier bitte mal jemand,
den wir fragen können?
Was heißt eigentlich „Tankstelle" auf Griechisch?
Oder wenigstens auf Englisch?
MEIN LETZTES AUTO ist ein Projekt, das in der Debatte um den Klimawandel Fronten lockert und Gespräche ermöglicht, die zukunftsgerichtet sind, ohne die Geschichte des Autos zu leugnen. Der Traum vom Familienauto, das den ersten gemeinsamen Urlaub ermöglicht, unabhängig in die Natur fahren zu können, die Faszination für das schöne Gebrauchsobjekt, das man sich endlich leisten kann... Technologie oder Prestige sind nur einige der Aspekte, die mit der Idee Auto verbunden sind. Was wäre, wenn das Auto, das wir heute besitzen, unser letztes wäre? Und was würden wir vermissen, wenn wir keine Autos mehr hätten? Bleibt die Tankstelle Treffpunkt, wenn die Autopflege wegfällt?
MEIN LETZTES AUTO basiert auf 50 Erinnerungsalben, in denen Geschichten und Assoziationen zum Auto weitergegeben wurden. Sie erzählen vom Auftauchen neuer Autos nach dem Fall des Eisernen Vorhangs oder von Jugendlichen, die noch nicht einmal einen Führerschein besitzen, aber in Videospielen ihre „need for speed” ausleben. Das Auto wird zur Reliquie der Klimakrise. Geschichten, Fakten und Erinnerungen rund um das Kulturgut Auto verdichten sich in den Zitaten des Radiostücks und vermischen sich mit der Realität des Geschehens an der Tankstelle.
Triester Straße 104, 1100 Wien
Triester Straße 114, 1100 Wien
Teilnehmende Künstler*innen:
Veronika Hackl, *1988 in Rum, lebt und arbeitet in Wien
Cosima Terrasse, *1990 in Paris, lebt und arbeitet in Wien
Andrea Visotschnig, *1984 in Melk, lebt und arbeitet in Wien
Andrea Visotschnig, Cosima Terrasse und Veronika Hackl arbeiten seit 2017 im Kollektiv. Für das Projekt ADMIRABEL – WAS KOSTET erhielten sie 2017 den Erste Bank Mehr WERT-Designpreis . Ihr Interesse liegt in kollaborativen Prozessen im städtisch-gemeinschaftlichen Raum und langfristigen künstlerischen Strategien außerhalb klassischer Institutionen.
18. Juli 2020
MEIN LETZTES AUTO: 18. Juli 2020 ab 14 Uhr
14:00 Auftakt
16:00 / 19:00 / 22:00 Uhr: Performance (ca. 40 min)
23:00 Autoschieberennen
bis höchstens 02:00: Fest des letzen Autos.
Orte:
14:00-23:00 Uhr: Triester Straße 104 (BP-Tankstelle), 1100 Wien und
ab 23:00 Uhr: Triester Straße 114 (Parkplatz des Forst- und Landwirtschaftsbetriebs der Stadt Wien), 1100 Wien