PRÄAMBEL

Die Kunst im öffentlichen Raum GmbH stellt sich stets von Neuem die Frage, welchem Wandel das Verhältnis von Kunst, Gesellschaft und Stadtraum unterliegt. Sie begreift ihre Aufgabe darin, künstlerische Positionen zu präsentieren, die sich mit der aktuellen Situation der Stadt, ihren Menschen und Räumen auseinandersetzen. Es geht darum, die Entwicklung neuer künstlerischer Arbeiten zu fördern und damit einen aktiven Beitrag an der Gestaltung urbanen Lebens zu leisten.

Die Möglichkeiten der Kunst liegen in der Verschränkung unterschiedlicher Formen der Wahrnehmung, des Denkens, der Versuchsanordnung und der ästhetischen Erfahrung. Sie besitzt die Fähigkeit, Formen und Aneignungsweisen zu schaffen, mit denen sie auf spezifische Orte und Situationen der Stadt reagiert, diese mitgestaltet oder vorübergehend verändert. So kann sie Anregungen zu einer neuen Wahrnehmung der Stadt, zum veränderten Handeln und Erleben des eigenen Lebensalltags geben.

Jakob Dunkl
Jakob Dunkl
Architekt
Jakob Dunkl ist einer der Gründer und Inhaber von querkraft architekten. Poetischer Pragmatismus ist jene Formulierung, die das Streben des Büros wohl am besten beschreibt. Neben diversen Lehrtätigkeiten hat Jakob Dunkl Sprecherfunktionen für die Plattform Baukultur und die IG-Architektur ausgeübt. Er hat gemeinsam mit seinen Partnern Gerd Erhartt und Peter Sapp zahlreiche Preise und Auszeichnungen, wie Staatspreise oder den Preis der Stadt Wien für Architektur erhalten. Ein bereichernder Faktor im Werk von querkraft ist die mehrfache Zusammenarbeit mit Künstlern wie z.B. Heimo Zobernig, Esther Stocker, Ingo Nussbaumer oder Brigitte Kowanz. Das von querkraft geplante Museum Liaunig in Kärnten wurde bereits nach vier Jahren unter Denkmalschutz gestellt. Zur Zeit sind das Museum für Konkrete Kunst und Design in Ingolstadt und der Österr. Expo Pavillon für Dubai 2020 in Umsetzung.
Brigitte Felderer
Brigitte Felderer
KÖR Juryvorsitzende, Kuratorin, Leiterin „Social Design Arts as Urban Innovation“ an der Universität für angewandte Kunst Wien
Brigitte Felderer ist Kuratorin und Kulturwissenschaftlerin in Wien. Sie leitet das Masterstudium „Social Design-Arts As Urban Innovation“ an der Universität für angewandte Kunst Wien und hat zahlreiche medien- und kulturhistorische Ausstellungsprojekte und Publikationen realisiert, u. a. „Rudi Gernreich: Fashion Will Go Out of Fashion“, steirischer Herbst, Graz/Institute of Contemporary Art, Philadelphia, 2000/2001; „Das Digitale Unheimliche / The Digital Uncanny“, Edith-Ruß-Haus für Medienkunst, Oldenburg, 2012; „Tollkühne Frauen“, Frauenmuseum Hittisau, 2012; „The Scientific People. Recherchen zum Mythos des Primitiven“, Kunstraum NÖ, 2012; „Spiele der Stadt. Glück, Gewinn und Zeitvertreib“, Wien Museum, 2012 (m. E. Strouhal, M. Zollinger); „Play & Prosume. Schleichender Kommerz und schnelle Avantgarde“, Kunsthalle Wien Karlsplatz, 2013 (m. M. Jahrmann); „Das Letzte im Leben. Eine Ausstellung zu Sterben und Trauer 1765-2015“, Hofburg Innsbruck, 2015; „Der Hände Werk“, Schallaburg 2019 (m. K. Ecker).
In ihren Projekten wie ihrer Lehre verfolgt Brigitte Felderer fächer- und themenübergreifende Fragestellungen, setzt sich mit der Kultur des Alltags auseinander und geht den vielfältigen Zusammenhängen zwischen Wissenschaften und Kunstbewegungen, Populär- und Hochkultur nach.
Sonja Huber
Sonja Huber
Stadt Wien Kultur, Leiterin Referat Bildende Kunst und Neue Medien
Sonja Huber studierte Kunstgeschichte in Wien und Berlin und leitet seit 2018 das Referat für Bildende Kunst und Neue Medien bei der Stadt Wien Kultur (MA 7). Zuvor arbeitete sie in unterschiedlichen Positionen im Kulturmanagement, u.a. von 2000 bis 2004 im Sammlungs- und Ausstellungsmanagement der Sammlung zeitgenössischer Kunst der Stadt Wien bzw. von 2005 bis 2007 als Ausstellungskoordinatorin und kuratorische Mitarbeiterin in der Kunsthalle Krems. In den Jahren 2007 bis 2012 war sie Produktionsleiterin bei KÖR Kunst im öffentlichen Raum Wien sowie 2013/2014 bei departure – Kreativagentur der Stadt Wien als Leiterin der Förderprogramme departure_pioneer und departure_experts tätig und koordinierte Netzwerkaktivitäten für die Creative Industries. Sie war u.a. für die Durchführung von künstlerisch-architektonischen Wettbewerben verantwortlich und arbeitete am Projekt der departure Studie „Räume Kreativer Nutzung. Potenziale für Wien“ mit. 2015/16 übernahm sie die Leitung des Kunst | Forschung | Service an der Akademie der bildenden Künste Wien und war von 2016 bis 2018 als Ausstellungskoordinatorin für xhibit - Ausstellungsraum für zeitgenössische Kunst an der Akademie der bildenden Künste Wien verantwortlich.
Britta Peters
Britta Peters
Künstlerische Leiterin von Urbane Künste Ruhr
Britta Peters ist seit Januar 2018 Künstlerische Leiterin von Urbane Künste Ruhr. Zuvor realisierte sie im Team mit Kasper König und Marianne Wagner die Skulptur Projekte Münster 2017.
Die Kulturwissenschaftlerin hat verschiedene größere Ausstellungsprojekte in Hamburg kuratiert, unter anderem 2008 bis 2011 als Leiterin des Kunstvereins Harburger Bahnhofs. Nach der Ausstellung Demonstrationen. Vom Werden normativer Ordnungen, 2012 im Frankfurter Kunstverein initiierte sie 2014 das Projekt Krankheit als Metapher. Das Irre im Garten der Arten an verschiedenen Orten in Hamburg. Darüber hinaus publizierte Peters mehrfach zum Thema Kunst im öffentlichen Raum. Als Gastprofessorin lehrte sie u. a. an der Kunstakademie Münster.
Georg Zey
Georg Zey
Künstler
Georg Zey studierte von 1984 - 1988 an der Hdk (heute Udk) Berlin Bildhauerei und arbeitet seitdem als freischaffender Künstler in Berlin.
1992 hat er mit Hans Hemmert, Axel Lieber und Thomas Schmidt die Künstlergruppe inges idee gegründet, die als künstlerisches Kollektiv im öffentlichen Raum arbeitet. Dort geht es darum ein Gespür für Möglichkeiten und Besonderheiten eines Ortes zu entwickeln und auszuloten was ein konkreter Eingriff auszurichten vermag. Um einen Ort richtig zu begreifen, bedarf es einer Untersuchung seiner räumlichen, sozialen und historischen Gegebenheiten. Kunst im öffentlichen Raum kann einen vorgefundenen Kontext verschieben um den Blick auf andere Wirklichkeitsaspekte zu öffnen. Der gewohnte Ablauf des öffentlichen Lebens wird für einen Moment unterbrochen und der Betrachter erhält die Möglichkeit über das zu reflektieren, womit er sich unerwartet konfrontiert sieht. Das kann ganz unmittelbar geschehen, und muss nicht notwendigerweise theoretischer Natur sein. Diese Unmittelbarkeit der Erfahrung ist ein demokratisches Erlebnis, das inges idee versucht in Gang zu setzen.