Jury 2023 – 2025
PRÄAMBEL
KÖR Kunst im öffentlichen Raum Wien stellt sich stets von Neuem die Frage, welchem Wandel das Verhältnis von Kunst, Gesellschaft und Stadtraum unterliegt. Sie begreift ihre Aufgabe darin, künstlerische Positionen zu präsentieren, die sich mit der aktuellen Situation der Stadt, ihren Menschen und Räumen auseinandersetzen. Es geht darum, die Entwicklung neuer künstlerischer Arbeiten zu fördern und damit einen aktiven Beitrag an der Gestaltung urbanen Lebens zu leisten.
Die Möglichkeiten der Kunst liegen in der Verschränkung unterschiedlicher Formen der Wahrnehmung, des Denkens, der Versuchsanordnung und der ästhetischen Erfahrung. Sie besitzt die Fähigkeit, Formen und Aneignungsweisen zu schaffen, mit denen sie auf spezifische Orte und Situationen der Stadt reagiert, diese mitgestaltet oder vorübergehend verändert. So kann sie Anregungen zu einer neuen Wahrnehmung der Stadt, zum veränderten Handeln und Erleben des eigenen Lebensalltags geben.
In ihren Arbeiten beschäftigt sich Folke Köbberling mit der städtebaulichen Umgebung und ihrer Vergänglichkeit als Spiegelbild allgemeiner gesellschaftlicher Prozesse. In mal skulpturalen Installationen, mal ortsspezifischen Interventionen setzt sie sich mit Themen in Bezug auf den öffentlichen Raum auseinander wie Basisbeteiligung und Selbstorganisation, Mobilität und Unterkunft, Nachhaltigkeit und Ressourcenknappheit. Mit künstlerischen Mitteln schafft sie Modelle für den Widerstand gegen unsere Vereinnahmung durch die Auswüchse der herrschenden neoliberalen Wirtschaftsordnung, protestiert gegen den automobilen Individualverkehr als hegemoniale Leitkultur und kommentiert unseren gewohnten Umgang mit städtischer Architektur auf subtile, oft humorvolle und ephemerer Weise.
In der Secession hat sie Ausstellungen realisiert u.a. mit Lara Almarcegui, Pawel Althamer, Nairy Baghramian, Rosa Barba, Cao Fei, Maria Hassabi, Klara Lidén, Renata Lucas, Cinthia Marcelle, Nicole Six und Paul Petritsch, Danh Vo, und Klaus Weber.